Fast 200 Schülerinnen und Schüler im Völkerball-Fiebe
Schülerinnen und Schüler des Gießener Landgraf-Ludwig-Gymnasiums können von sich nun stolz behaupten, dass sie Gießens bestes Völkerball-Team aus allen 5. Klassen sind. Sie siegen vor der August-Hermann-Francke-Schule. Im Rahmen des ersten Gießener Völkerball-Turniers kämpfen fast 200 Kinder und Jugendliche aus ganz Gießen um den Wanderpokal.
Völkerball. Jeder kennt dieses Spiel, welches über Generationen in so ziemlich jedem Schulsport gespielt wurde. In den letzten Jahren geriet aber die Spielidee, dass sich zwei „Völker“ gegenseitig mit Bällen „abschießen“, in Verruf. So gab es eine Diskussion, ob man den Namen „Abtreffball“ oder das amerikanische Pendant „Dodgeball“ benutzen soll, um keine kriegerische Assoziationen zu wecken. Ergebnis: Der Name „Völkerball“ ist aus Tradition geblieben. Dem Spiel selbst hat diese Diskussion aber gerade in der Schülerschaft keinen Abbruch getan: Völkerball ist nach wie vor ein Renner und wird gerne und häufig gespielt.
Aufgrund der Tatsache, dass es in der Gießener Region keine Völkerball-Vereine gibt, sammeln die Kinder und Jugendlichen ausschließlich im Schulsport ihre Erfahrungen im Völkerball. Das sorgt für eine ziemliche Homogenität in der Leistungsentwicklung, was besonders förderlich für die Motivation ist. Außerdem sind die Spielregeln leicht und die Basisfertigkeiten wie Werfen und Fangen sowie die Reaktionsfähigkeit werden geschult. Damit eignet sich Völkerball perfekt für die Bewegungsentwicklung im frühen Jugendalter. Das sehen auch Janna Schleier und Simon Lukas so. Sie sind die Schulsportkoordinatoren der Stadt Gießen und haben am 15. März Gießens erstes Völkerballturnier für alle 5. Klassen organisiert. Mit 16 beteiligten Mannschaften wurde auf insgesamt vier Spielfeldern in der Sporthalle Gießen-Ost gespielt. Das Schiedsgericht wurde von Schülern eines Sport-LKs der Ostschule gestellt. „Da hat die Osthalle vor Anfeuerung und Jubelrufen richtig gebebt“ berichtet Lukas, als er mit leuchtenden Augen von dem gelungenen Wettkampf erzählt. Schleier ergänzt, dass gerade solche Turniere dazu führen, sich noch besser mit der eigenen Schule zu identifizieren. Immerhin laufen die Teammitglieder in Schultrikots auf, haben einen Schlachtruf und spielen für den Namen der Schule. Das mache schon stolz.
„Wie haben gegen echt starke andere Schulen gespielt – die haben wirklich fest geworfen!“ berichtet eine Schülerin, die zum ersten Mal an einem offiziellen Turnier teilnimmt und ein Mitschüler ergänzt „ja, aber die waren trotzdem echt fair und nett – auch, wenn wir nicht gewonnen haben, hat es Spaß gemacht“. Nach vielen tollen Spielen, kann es aber am Ende nur einen Sieger geben. Und dieses Sieger-Team hat wirklich spannende Partien gehabt: Von Wiederholungen über Verlängerungen bis hin zu Videoschiedsrichterentscheidungen war alles der pure Nervenkitzel! Es siegt das Landgraf-Ludwig-Gymnasium vor der August-Hermann-Francke-Schule. Auf den Plätzen drei und vier folgten die Gesamtschule Gießen-Ost und die Ricarda-Huch-Schule.