Friedrich-Ebert-Schule Gießen

Interview mit Lorena Morsch

Aus dem Leben einer Deutschen Meisterin

Lena Pracht (9Ga) führte ein Interview mit ihrer Klassenkameradin Lorena Morsch, die im letzten Jahr deutsche U15-Meisterin wurde.

Lena: Hi Lorena, wir dürfen ja heute für die Homepage der Schule ein Interview machen. Ich hab so was noch nie gemacht, aber Du gibst bestimmt öfter Interviews? Da gibt es doch sicher auch Fragen, die immer wieder gestellt werden und die Du nicht mehr hören kannst, oder?


Lorena: Ja, ich habe schon ein paarmal ein Interview gegeben, ich finde das nicht schlimm, deswegen nervt mich auch keine Frage.


Lena: Wann hast Du angefangen, Tischtennis zu spielen?


Lorena: Ich habe angefangen mit Tischtennis, da war ich kurz vor meinem fünften Geburtstag.


Lena: Haben Deine Eltern da schon direkt gemerkt, dass Du Talent hast?


Lorena: Meine Eltern haben damals beide Tischtennis gespielt und meine Schwester damals auch noch. Heute spielt sie Tennis. Meine Großeltern haben auch Tennis oder Tischtennis gespielt. Das Ballgefühl liegt somit in unserer Familie. Ich habe den Schläger in die Hand genommen und habe auch gleich den Ball und den Tisch getroffen, das war ein Zeichen. 😉


Lena: Wann war der Punkt, wo Du Dich entschieden hast, nicht nur als Hobby zu spielen, sondern auch Wettkämpfe zu machen?


Lorena: Wenn man Tischtennis spielt, spielt man eigentlich auch relativ schnell in einer Mannschaft und man kann Turniere mitspielen. Ich wollte das ganz schnell, da es mir Spaß gemacht hat zu gewinnen und man aus Niederlagen viel lernen kann.


Lena: Kannst Du Dich an Dein allererstes Turnier erinnern, das Du gewonnen hast? Wann und wo war das und wie alt warst Du da?


Lorena: Mein erstes Turnier waren die Minimeisterschaften, da war ich 7 Jahre. Ich habe die Kreis- und Bezirksmeisterschaften gewonnen und wurde bei den Hessischen Minimeisterschaften Dritte.


Lena: Bekommt man da Medaillen oder Pokale? Wie viele hast Du schon?


Lorena: Man bekommt, wenn man bei einem Turnier unter den ersten 3 ist, immer Medaillen und/oder Pokale und auch immer eine Urkunde. Ich habe mittlerweile 2 Vitrinen voller Pokale und auch sehr viele Medaillen, gezählt habe ich sie noch nie.


Lena: Da musst Du sicher sehr viel trainieren. Kannst Du kurz erzählen, wie so eine normale Trainingswoche bei Dir aussieht?


Lorena: Montags habe ich vormittags anstatt dem Sportunterricht in der Schule 2 Stunden Einzel/Balleimertraining, nachmittags fahre ich nach Frankfurt, dort habe ich dann 1 Stunde Krafttraining und anschließend 2,5 Stunden Gruppentraining. Dienstags habe ich in Frankfurt 1,5 Stunden Balleimer/Einzeltraining und anschließend 2,5 Stunden Gruppentraining. Mittwochs habe ich in Frankfurt 1 Stunde Krafttraining und anschließend
2,5 Stunden Gruppentraining. Donnerstags habe ich in Frankfurt 1 Stunde Balleimer/Einzeltraining und anschließend 2,5 Stunden Gruppentraining. Freitags bin ich in Gießen, da habe ich 2 Stunden Balleimer/Einzeltraining und nachmittags 1 Stunde Physio/Krafttraining. Wochenends kommen dann noch Spiele und Turniere dazu. Finden diese nicht statt, habe ich Training oder mache Konditionstraining. Zusätzlich muss man immer noch zwischendurch Aufschlagtraining machen.


Lena: Gibt es jemanden, den Du als größte Konkurrenz siehst oder seid Ihr auch untereinander befreundet und gönnt Euch gegenseitig den Sieg?


Lorena: Grundsätzlich verstehen wir uns alle richtig gut. Wenn wir gegeneinander spielen müssen, finden wir das natürlich doof, aber das gehört nunmal zum Sport dazu. Wenn man verliert, ist man natürlich erstmal traurig, aber nach 10 Minuten ist es wieder gut und wir reden und lachen wieder zusammen. Wir sind auch alle gut miteinander befreundet, da wir auch sehr viel Zeit miteinander bei Lehrgängen, Turnieren und beim Training verbringen.


Lena: Welches Ziel möchtest Du unbedingt noch erreichen? Du bist ja schon deutsche Meisterin, möchtest Du vielleicht mal zu Olympia gehen?


Lorena: Mit dem deutschen Meistertitel im Einzel im letzten Jahr habe ich ein großes Ziel erreicht. Durch den Titel wurde ich dann zu den Europameisterschaften nominiert, das war wirklich eine tolle Erfahrung. Zudem habe ich da auch eine Bronzemedaille gewonnen. Dieses Jahr spiele ich wieder bei den Europameisterschaften mit und dort möchten wir als Mannschaft gerne wieder eine Medaille holen. Als Nächstes möchte ich in den Jugendnationalkader nominiert werden und ich würde mich gern zu den Weltmeisterschaften im Schülerbereich qualifizieren. Großes Ziel ist es, später im Erwachsenenbereich in den Nationalkader zu kommen und dann dort an den Europameisterschaften, Weltmeisterschaften und vielleicht wirklich mal an den Olympischen Spielen teilnehmen. Aber bis dahin ist noch ein sehr weiter und steiniger Weg. Ob ich das erreichen kann, hängt auch davon ab, ob ich gesund bleibe und einigermaßen verletzungsfrei bleibe. Zudem benötige ich auch weiterhin die Unterstützung
meiner Eltern, meiner Familie, meinen Freunden und meinen Lehrern.


Lena: Da drücke ich Dir die Daumen, dass Du das alles so schaffen kannst, wie Du Dir das wünscht. Und danke, dass Du mir die Fragen beantwortet hast.